Lebensdaten

1915
Geboren am 11. November in Stettin als viertes Kind der Anna Helene Heiliger, geb. Gensen, und des Kaufmanns Hermann Heiliger

1930-33
Steinbildhauerlehre in Stettin

1933-36
Ausbildung an der Stettiner Werkschule für Gestaltende Arbeiten bei Kurt Schwerdtfeger

1938-45
Bis 1941 Studium an der Vereinigten Staatsschule für Freie und Angewandte Kunst in Berlin bei Arno Breker; intensive Kontakte zu Richard Scheibe; im Frühjahr 1939 Aufenthalt in Paris, Begegnung mit Aristide Maillol und Charles Despiau; Auseinandersetzung mit Arbeiten Hans Arps und Constantin Brancusis; 1941-42 Kriegsdienst an der Ostfront, Beurlaubung zum Wintersemster 1942 und UK-Stellung im April 1943; Arbeit in Wriezen in den Bildhauerwerkstätten Arno Brekers 1943; September 1944 erneute Einberufung und Flucht durch Norddeutschland bis Kriegsende

1945
Rückkehr nach Berlin im November und Beginn der freien bildhauerischen Tätigkeit

1946
Erste Ausstellungen im Privathaus von Karl Buchholz und der Galerie Rosen

1947-49
Lehrauftrag an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee

1948
Erste Einzelausstellung in der Galerie Bremer; erstes kleines Atelier im Schadow-Haus, Schadowstraße, Ecke Unter den Linden; Gewinn des Wettbewerbes für ein Max-Planck-Denkmal

1949
Im Januar Bezug des Ateliers in Berlin-Dahlem, das bis an Heiligers Lebensende Wohn- und Arbeitsraum für ihn sein sollte; im Dezember Berufung durch Karl Hofer an die Staatliche Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg (Lehrtätigkeit bis 1986)

1950
Kunstpreis der Stadt Berlin und erste große Werkschau im Haus am Waldsee in Berlin-Zehlendorf

1951
Beginn der Arbeit an Porträtköpfen; Auftrag für die Reliefwand im Schiller-Theater, Berlin

1952
Kunstpreis der Stadt Köln

1953
Preis der Bundesregierung und Anerkennungspreis des Institute of Contemporary Art, London, für den Entwurf eines Denkmals des Unbekannten politischen Gefangenen; Beteiligung an der Biennale in São Paulo

1955
Teilnahme an der „documenta I“ in Kassel

1956
Großer Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen; Einzelausstellung im Rahmen der XXVIII. Biennale in Venedig; Aufstellung der Bronzeskulptur Der Große Fährmann auf der Neckarbrücke in Eßlingen; Wahl in die Akademie der Künste, Berlin (1992 ausgetreten)

1958
Skulptur Figurenbaum im Auftrag der Bundesregierung für den Deutschen Pavillon der Weltausstellung in Brüssel (Architekten: Egon Eiermann, Sep Ruf), Filmdokumentation über die Entstehung des Werkes von Herbert Seggellke (Musik: Boris Blacher)

1959
Besuch von Henry Moore im Hochschul-Atelier

1959-60
Teilnahme an der documenta II; erste Retrospektive in der Stadthalle Wolfsburg, der Kongreßhalle Berlin, der Kunsthalle Mannheim und dem Kunstmuseum Luzern

1961
Erste Reise in die USA anlässlich einer Ausstellung in der Galerie Staempfli, New York; Begegnung mit Marcel Duchamp

1962
Erste Monographie »Bernhard Heiliger« von Hanns-Theodor Flemming

1963
Aufstellung der Großplastik Flamme auf dem Ernst-Reuter-Platz in Berlin, durch Willy Brandt, den damaligen Regierenden Bürgermeister, der Stadt übergeben; Fertigstellung des Bronzereliefs Pantha Rhei für die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Paris und der Aluminiumskulptur Auftakt im Foyer der Philharmonie in Berlin (Architekt: Hans Scharoun)

1964
Teilnahme an der „documenta III“; erste Einzelausstellung in der Erker-Galerie, St. Gallen

1965
Heiliger wird der Burda-Preis für Plastik verliehen

1966
Bühnenbilder für Faust II unter der Regie von Ernst Schröder im Schiller-Theater in Berlin (Kostüme: Alexander Camaro); Relieffries für das Haus der Bürgerschaft in Bremen (Architekt: Wassilli Luckhardt)

1967
Teilnahme an der International Exhibition of Contemporary Sculpture im Rahmen der „Expo ’67“ in Montreal

1968
Aufstellung der teilpolierten Bronzeplastiken Vertikales Motiv I-III im Skulpturenhof der Neuen Nationalgalerie in Berlin; die Plastiken entstanden als erste im Werk Heiligers mit teilweise polierter Oberfläche für den Mies-van-der-Rohe-Bau

1969
Installation der großen Hängeskulptur Kosmos 70 aus Aluminium im Berliner Reichstag, erneute Filmdokumentation Herbert Seggellkes mit Musik von Boris Blacher; Aufbruch in die zweite Werkphase Heiligers, die neben den Experimenten mit neuen Werkstoffen, wie Aluminium, Polyester, Plexiglas, Holz, Marmor und Stahl, von dem Bestreben gekennzeichnet ist, Unikate zu schaffen; langsames Ausklingen der „Bronzezeit“

1972
Aufstellung der teilpolierten Bronzeplastik Sonnenblatt im Park von Schloß Drakensteen des niederländischen Königshauses; Filmporträt Bernhard Heiligers von Günther Schnabel

1973
Das Israel Museum in Jerusalem erhält die teilpolierte Bronzeplastik Vertikales Motiv II als Geschenk des Künstlers und des Senats von Berlin; Entstehung des Films „Entstehung einer Plastik“, in dem blinde Kunstinteressierte Heiligers teilpolierte Bronze Sonnenblatt I in poetischen Worten beschreiben (Regie: Gerhard Labudda)

1974
Verleihung des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland; Aufstellung der 1968 entstandenen Bronzeplastik Montana I im Park der Villa Hammerschmidt in Bonn

1975
Lovis-Corinth-Preis des Bundesministeriums des Inneren; Retrospektive in der Akademie der Künste, Berlin und im Saarland Museum, Saarbrücken;
Entstehung des Filmes »Licht-Skulptur-Raum: Eine Studie von Ernst Reinboth und Bernhard Heiliger«

1978
Ernennung zum Mitglied der Accademia Fiorentina delle Arte del Disegno, Florenz; Monographie »Bernhard Heiliger« von A. M. Hammacher

1980
Eisenskulptur Auge der Nemesis auf dem Kurfürstendamm vor der Berliner Schaubühne; Beginn der „Eisenzeit“

1981
Ausstellung mit zehn Großskulpturen auf der Moorweide in Hamburg, Galerie Levy

1982
Entstehung der größten Eisenskulptur des Oeuvres, Tag und Nacht (im Besitz der Daimler AG, Stuttgart-Untertürkheim); das Hakone Open Air Museum in Tokio erwirbt die Skulptur Echo III

1984
Ehrenmitglied des Deutschen Künstlerbundes; Film »Gebannte Bewegung« unter der Regie von Hans Borgelt

1985
Retrospektive im Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg; Entstehung der Skulptur »Deus ex macchina«

1987
Echo I und Echo II werden vor dem nach den Plänen Scharouns neuerbauten Kammermusiksaal der Philharmonie in Berlin aufgestellt

1989
Ulmer Tor für das Klinikum der Universität Ulm; die bisher umfangreichste Monographie zu Bernhard Heiligers Werk geben Siegfried Salzmann und Lothar Romain heraus

1991
Große Ausstellung mit acht Großskulpturen im Lustgarten und im Alten Museum auf der Museumsinsel in Berlin, gemeinsam veranstaltet von der Nationalgalerie-Ost und der Nationalgalerie-West, noch bevor beide Institutionen vereinigt wurden.

1995
Retrospektive in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn;
Am 25. Oktober 1995 starb Bernhard Heiliger in Berlin

1996
Gründung der Bernhard-Heiliger-Stiftung